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Was die Zeckenzeit mit Hundegesundheit zu tun hat

Wann ist Zeckenzeit? Weit verbreitet gilt die Meinung, dass vom Frühjahr bis in den Herbst Zeckensaison ist und die Parasiten in Spätherbst und Winter bei Temperaturen unter 7 °C nicht vorkommen. Für einige Zeckenarten, die deinem Hund gefährlich werden können, stimmt das zumindest bedingt: Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) lauert etwa von März bis Oktober auf Wirte und die Bunt- oder Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) vor allem von April bis Juni. Auf die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) triffst du dagegen das ganze Jahr hindurch, allerdings vorwiegend in Räumlichkeiten. Grundsätzlich sind die Zeckenpopulationen zwischen April und Oktober aktiv – besonders stark Anfang Juni und Mitte September – und fallen bei kalter Witterung in eine Art Winterstarre.

Auf eine bestimmte Zeckenzeit verlassen kannst du dich jedoch nicht. Mit immer wieder milderen Temperaturen in Winter und Frühjahr beeinflussen die Klimaveränderungen auch die Aktivität der kleinen Parasiten. Einige sind bereits unterwegs, wenn sich bei frostiger Witterung die Sonne über einen etwas längeren Zeitraum sehen lässt. In Wintern mit längeren Temperaturphasen von um die 7 °C solltest du deinen Vierbeiner mit Hilfsmitteln wie dem Scalibor® Protectorband.

Wann also beginnt und endet die Zeckenzeit? In Jahren mit durchgehend kalten Wintern haben Zecken ab Ende Februar bis weit in den Oktober deutschlandweit Saison, wobei manche Zeckenarten in den wärmeren Monaten besonders häufig vorkommen. Auch besonders milde Wintermonate sind Zeckenzeit für deinen Hund.

Inhaltsverzeichnis (mit Sprungmarken)

Zeckenaktivität: Wann und wo lauern Zecken besonders häufig?

Grundsätzlich mögen es Zecken warm, feucht und schattig. Bei frostigen Temperaturen oder extremer Hitze ziehen sich die Parasiten in der Regel zurück. So bestimmt neben dem vorhandenen Nahrungsangebot durch geeignete Wirte vor allem die Witterung bei Zecken, wann sie besonders aktiv sind und wann nicht. Dabei haben die verschiedenen Zeckenarten ihre besonderen Vorlieben.

Bevorzugtes Klima von Zecken

Optimale Witterungsbedingungen herrschen für Zecken in Deutschland bei Temperaturen von bis zu 25 °C und hoher Luftfeuchtigkeit hauptsächlich in den wärmeren Monaten März bis Oktober. Da Zecken direkte Sonneneinstrahlung und Hitze meiden, sind sie bei hochsommerlichen Temperaturen mit großer Trockenheit jedoch weniger aktiv. Während es dem Gemeinen Holzbock bei Temperaturen unter 7 °C meist zu kalt wird und seine Zeckenzeit endet, lauert die Buntzecke noch bei 4 °C aktiv auf Beute – und das auch bei nächtlichem Bodenfrost. 

Regionale Verbreitung

Die verschiedenen Zeckenarten bevorzugen unterschiedliche Habitate, was zu einer verschieden starken regionalen Verbreitung führt. Noch immer hält sich der Irrglaube, dass größere Zeckenpopulationen nur in südlichen, höher gelegenen Regionen Deutschlands vorkommen. Doch die Zeckenzeit für Hunde gilt nicht nur in den vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen Risikogebieten. Neben großen Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, dem südlichen Hessen, dem Südosten Thüringens und Teilen Sachsens fühlen sich Zecken auch anderswo wohl. Bundesweit breiten sich die Parasiten immer weiter aus, sodass du deinen Hund während der Zeckenzeit auch in NRW, MVP oder SH ebenso vor Parasitenbefall schützen solltest, wie in allen anderen Bundesländern. Der „Zeckenatlas“ des RKI gibt detailliert darüber Auskunft, wo welche Zecken mit welchen Krankheitserregern vorkommen.

Lebensraum von Zecken

Besonders gern halten sich Zecken im Grünen auf, also in Wäldern, Büschen und Wiesen mit hohem Gras. Wo viele Tiere leben, die den Parasiten Blutmahlzeiten liefern können, gibt es dabei zur Zeckenzeit besonders große Populationen. Bist du mit deinem Hund also in der Stadt sicher vor Zecken, wenn du einen Bogen um verwilderte Gegenden machst? Nein! Auch Wiesen in Parkanlagen, Sportplätze und begrünte Randstreifen sind Zecken längst ein ebenso willkommenes Revier wie öffentliche und private Gärten. 

Während der Gemeine Holzbock bei seinem Lebensraum nicht sehr wählerisch ist und sich nahezu überall niederlässt, bevorzugt die Buntzecke Wiesenflächen mit höherem Gras und Übergangszonen am Waldrand. Auch ihre Wirte suchen sich Buntzecken gezielt aus: Sie stechen bevorzugt Hunde.

Und es lauert eine weitere Gefahr: Zeckenarten wie die Braune Hundezecke kommen nicht selten als blinde Passagiere bei der Rückkehr von Urlaubsreisen ins Haus. Solche aus warmen Regionen stammende Arten lieben es trockener und wärmer als einheimische Zecken. Sie überleben und vermehren sich in Zwingern und sogar Wohnungen, weshalb sie deinen Hund auch außerhalb der Zeckenzeit stechen und mit Krankheitserregern infizieren können.

Übrigens: Im Sommer sind Zecken nicht etwa an schönen Sonnentagen besonders zahlreich unterwegs, sondern dann, wenn es regnet. Schließlich lieben sie Wärme bei hoher Luftfeuchtigkeit. 

Frage dich also nicht: Wann ist Zeckenzeit für Hunde und welche Gegenden sollte ich vorsorglich meiden? Sondern schütze dich und deinen Vierbeiner zu jeder Jahreszeit und in allen Gegenden vor Zeckenbefall!

Zeckenzeit: Gesundheitsrisiken für Hunde durch Zeckenstiche

Dass Zecken beim Blutsaugen Krankheitserreger übertragen können, ist allgemein bekannt. Dass dabei nicht jeder Stich zu einer Ansteckung führt, liegt daran, dass nicht jede Zecke Erreger in sich trägt und zudem auch nicht jede Infektion zum Ausbruch einer Krankheit führt. Dennoch bilden Hunde nach einer Infektion Antikörper gegen den jeweiligen Erreger aus. Verschiedene Studien belegen, dass in Deutschland jeder dritte bis die Hälfte aller Hunde in Deutschland Antikörper gegen verschiedene Zeckenkrankheiten gebildet haben – auch wenn nur ein Bruchteil von ihnen tatsächlich Symptome zeigte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine beträchtliche Anzahl von Hunden in Deutschland mit Zecken in Kontakt gekommen ist.

Gemeiner Holzbock

Einige Krankheitserreger kommen in Zeckenpopulationen in bestimmten Regionen häufiger vor als anderswo. So sind Untersuchungen zufolge beispielsweise beim bundesweit in allen Vegetationsformen aktiven Gemeinen Holzbock in einigen Regionen lediglich 5 Prozent der Tiere mit Borrelien infiziert, in anderen Regionen bis zu 60 Prozent. Dennoch tritt eine Borreliose-Erkrankung bei Hunden in Deutschland nicht sehr häufig auf. Das trifft ebenso auf FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zu, deren Erreger diese Zeckenart ebenfalls weitergibt. Gefährlich kann ein Stich des Gemeinen Holzbocks in der Zeckenzeit dagegen werden, wenn die Zecke Anaplasmen in sich trägt und dein Hund sich mit Anaplasmose ansteckt.

Buntzecke (auch Wiesen- oder Auwaldzecke)

Von Buntzecken geht in ihrer Zeckenzeit für deinen Hund eine andere Gefahr aus: Sie bevorzugen Hunde für ihre Mahlzeiten und können Babesien übertragen. Infiziert sich dein Vierbeiner damit, kann er an Babesiose erkranken.

Braune Hundezecke

Mit einem Stich können Braune Hundezecken auf deinen Vierbeiner Babesien und Ehrlichiose auslösende Rickettsien übertragen.

Symptome nach einem Zeckenstich 

In der Zeckenzeit solltest du deinem Hund besondere Aufmerksamkeit widmen, wenn er sich auffällig kratzt: Erste harmlose Folge eines Zeckenstiches ist bei vielen Vierbeinern ein leichter Juckreiz. Tastest du deinen Hund an der entsprechenden Stelle ab und stellst eine ungewohnte, an einen Schorf erinnernde Hautunebenheit fest, dann kontrolliere die Stelle genau – hier könnte eine Zecke in der Haut deines Vierbeiners stecken! Entfernst du die Zecke umgehend, kann sich wenig später an der Einstichstelle eine kleine Beule bilden, manchmal auch Entzündungen. Eine Infektion mit einer Zeckenkrankheit brauchst du jetzt in der Regel nicht zu befürchten.

Das eigentliche Risiko besteht in der Zeckenzeit für deinen Hund, wenn du die Zecke erst dann findest, wenn sie bereits Erreger übertragen hat. In Deutschland zeigen insbesondere mit Babesien oder Anaplasmen infizierte Vierbeiner Krankheitssymptome. Bemerkst du in der Zeckensaison bei deinem Hund insbesondere die folgenden Symptome, suche möglichst bald eine Tierarztpraxis auf:

  • Appetitlosigkeit,
  • Trägheit,
  • Fieber,
  • Durchfall / Erbrechen und
  • Geschwollene Lymphknoten.

Bei einer Anaplasmose treten oft zusätzlich auf:

  • punktförmige Unterblutungen der Haut, 
  • Nasenbluten, 
  • blasse Schleimhäute, 
  • Gelenkeschmerzen,
  • Blähbauch,
  • Geschwollene Vorder- und Hinterläufe.

Auf Babesiose weisen unter anderem hin:

  • blasse Schleimhäute,
  • Gelbsucht,
  • gestörtes Allgemeinverhalten,
  • Blut im Urin.

Zeckenzeit: Hund mit präventiven Maßnahmen wirksam schützen

Weißt du, wann Zecken besonders aktiv sind, lässt sich einem Zeckenbefall mit einfachen Mitteln vorbeugen. Die effektivste Prävention wäre es, deinen Hund in der Zeckenzeit von typischen Lebensräumen der Parasiten fernzuhalten. Doch in der Praxis funktioniert das selbstverständlich nicht. 

Dennoch brauchst du nicht viel Aufwand zu betreiben, um Zecken von deinem Vierbeiner fernzuhalten oder zu verhindern, dass er sich mit Zeckenkrankheiten infiziert. Du hast beispielsweise folgende Möglichkeiten:

  • Eine „Sommerfrisur“ für langhaarige Rassen trägt zur besseren Entdeckung von Zecken im Fell oder auf der Hundehaut bei,
  • Nach jedem Aufenthalt im Freien konsequentes Absuchen deines Hundes nach Zecken und anderem Ungeziefer sowie direkte Entfernung vorhandener Zecken,
  • Kontinuierliche Anwendung von Zeckenschutz-Präparaten (Zeckenhalsbänder, Spot-ons, Kautabletten etc.) während der typischen Zeckenzeit sowie in milden Herbst- und Wintermonaten.

Hochwertige Zeckenhalsbänder bieten deinem Hund über mehrere Monate einen umfangreichen Schutz in der Zeckenzeit. Das Scalibor® Protectorband funktioniert mit einem Vierfach-Effekt:

  • Repellent-Effekt: Im besten Fall schreckt das Halsband Zecken davor ab, sich auf Fell oder Haut deines Hundes niederzulassen.
  • Anti-feeding-Effekt: Landen die Parasiten doch auf deinem Vierbeiner, verhindert der enthaltene Wirkstoff, dass die Zecke sticht oder sich festsaugt.
  • Knock-down-Effekt: Die Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern minimiert der Wirkstoff zusätzlich, indem das Nervengift Zecken bis zur Bewegungsunfähigkeit lähmt.
  • Letal-Effekt: Nach dem Kontakt mit dem Wirkstoff sterben Zecken schließlich ab.

Spot-on-Präparate wirken in der Regel bis zu vier Wochen und bieten in der Regel einen Repellent-Effekt. Exspot® trägst du zum Beispiel ganz einfach mit einer Pipette auf die Haut auf.

Zeckenzeit im eigenen Garten: Risiken und Maßnahmen

Gartenzeit ist Zeckenzeit – oder auch umgekehrt. Damit sich Zecken in deinem Garten nicht besonders wohl fühlen, kannst du einiges tun. Dass die Parasiten in deine grüne Oase gelangen, lässt sich nicht ganz verhindern. Schließlich befallen Zecken nicht nur Hunde und Menschen, sondern auch andere Säugetiere wie zum Beispiel Mäuse und Igel. Diese schleppen dann Zecken ein. Sind sie erst mal da, bleiben sie – denn die Parasiten überleben eine lange Zeit ganz ohne Blutmahlzeit. Im Garten bevorzugen Zecken schattig gelegene, nicht zu trockene Bereiche mit hohem Bewuchs, also eine kleine Wildwiesen, Beete oder den Teichrand.

Zecken-Check

Ob sich die Parasiten bereits ihr Revier in deinem Garten eingerichtet haben und auf die Zeckenzeit mit deinem Hund warten, findest du mit einem einfachen Test heraus:

  • Befestige ein möglichst helles Tuch ohne Muster an einem Besenstiel.
  • Streife damit an einem warmen Tag langsam über verschiedene Bereiche in deinem Garten.
  • Lege das Tuch anschließend ab und schau nach, ob du darauf kleine schwarze Punkte entdeckst.
  • Falls ja, sind das vermutlich Zecken.

Krallen sich keine Zecken am Stoff fest, bedeutet das aber keinesfalls, dass dein Garten zeckenfrei ist. Es lohnt sich immer, für die Zeckenzeit Vorsorge zu treffen.

Zeckenrisiko minimieren

Damit sich Zecken in deinem Garten keine schöne Zeit machen, sollten sie bei dir entsprechend schlechte Bedingungen vorfinden. Und das kannst du dafür tun:

  • Halte deinen Rasen kurz und mähe regelmäßig. So vermissen Zecken ihre „Hochsitze“ und das Wasser des Morgentaues.
  • Behandle deine Wiese mit einem bienenfreundlichen Anti-Zecken-Konzentrat, sodass vorhandene Zecken absterben.
  • Schneide Hecken regelmäßig und säubere sie von Gestrüpp im Bodenbereich.
  • Lass das Laub im Herbst nicht liegen, damit Zecken bei Frost keinen Unterschlupf finden.
  • Bekämpfe Mäuse und andere Nagetiere, die Zecken in deinen Garten bringen könnten.

Zeckenzeit: Ganzjährige Gefahr und effektiver Schutz für Hunde

Die Frage „Wann beginnt die Zeckenzeit?“ lässt sich also nicht allgemein beantworten. Einige Zeckenarten sind das ganze Jahr über aktiv. Dazu verschieben milde Winter den Beginn der Zeckensaison weit in Richtung Jahresbeginn. Längst triffst du mit deinem Hund nicht mehr nur im Süden Deutschlands auf Zeckenpopulationen, sondern die Parasiten finden inzwischen landesweit ihre Habitate. Auch in Städten und heimischen Gärten lauert die Gefahr, dass sich dein Vierbeiner durch einen Stich mit einer Zeckenkrankheit infiziert.

Doch schutzlos ausgeliefert bist du mit deinem Hund den lästigen Plagegeistern in der Zeckenzeit nicht: Zahlreiche Möglichkeiten stehen dir zur Zecken-Prävention zur Verfügung.

Suchst du weitergehende Informationen rund um Zecken & Co.? Dann schau dich auf ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) Deutschland e. V. um! Hier findest du fundierte Informationen unabhängiger europäischer Veterinärparasitologinnen – eine sehr umfangreiche Parasitenexpertise für die Praxis!